Das Buch zum Kunstprojekt "in progress ... Aktuelle Sichten auf die Natur" von Odine Lang initiiert, ist da !
Das Buch mit allen Teilnehmer*innenbeiträgen" ist projektintern in der 1. Auflage* gerade erschienen und heute bei mir angekommen! Für mich war und ist es besonders spannend, die bildnerischen und literarischen Arbeiten aller Teilnehmer*innen zum ersten Mal in dem Buch zusammengestellt zu sehen! Bisher kannten wir ja nur durch den ersten Projektabschritt die Arbeiten unserer Tausch*partner*innen!
Es lassen sich im ganzen Buch - nicht nur auf den sich auf den gegenüberliegenden Seiten der Tauschpartner*innen, die von der Initiatorin des Projekts aus den Einsendungen zugeordnet wurden- viele Querverbindungen zwischen entdecken .
*Sollte das Buch in einer 2. Auflage erscheinen und dann auch für Nichtteilnehmer*innen zu bestellen sein, werde ich hier im Blog darauf hinweisen.
Heute will ich hier im folgenden erst einmal meinen Projektbeitrag - eine Montage aus einer Monotypie und einem Foto- beschreiben und zeigen :
Zum Fotomotiv "Graureiher und Silberreiher" :
Das Motiv auf dem Foto in der rechten Abbildung war eine von vielen Entdeckungen auf einem meiner Corona-Spaziergänge in den letzten Jahren.
Auch wenn ich bei den Spaziergängen immer wieder auch auf andere beeindruckende Naturentdeckungen stieß, die Sichtung von Reihern löste bei mir doch besonders große Faszination aus, wenn sie ‚auf einmal‘ so überraschend in der Landschaft dastanden! Und wenn ich von solch einer Begegnung nach Hause zurückkehrte, stellte ich oft an mir fest, dass ich mich danach kräftiger und energiegeladener fühlte als vor diesem Spaziergang!
Dieses 'Phänomen' nahm ich zum Anlass, eines meiner Reiher-Fotos als Antwort auf Odines Frage " Wie kann dir die Natur Kraft spenden?" in meine Arbeit einzubauen.
Ich wählte dafür obig abgebildetes 'Lieblingsfoto' aus. Die meisten Reiher, die auf den Spaziergängen an Gräben, Wassern oder auch auf einer Wiese standen, waren in der Regel einzeln stehend. Es waren sowohl Grau- als auch Silberreiher dabei.
Aber auf dem verwendeten ‚Lieblingsfoto‘ stehen beide Reiherarten zu zweit beieinander. Dieses Foto hatte für mich eine besondere Atmosphäre und ist eines meiner Lieblingsfotos.
Warum die Montage des Naturfotos in eine Monotypie?
Warum ein 'Fenster' ?
Monotypien begeisterten mich von Anfang an bei ihrer Anfertigung mit ihren Strukturen, die bei dieser Drucktechnik entstehen. Für meine Collagen benutzte ich zunächst kleine Monotypie-Teile an geeigneten Stellen, z.B. in ersten Collagen als Libellenflügel. Später fügte ich auch größere Monotypie-Anteile in meine Arbeiten ein oder montierte mit ihnen Bildhintergründen und Landschaften.
Eine ganze Monotypie „flächendeckend“ zu verwenden, so wie ich sie von der Glasscheibe abzog und wie ich es mir bei dem Maß 21 x 21 cm, das für einen Projektbeitrag vorgegeben war, auch vorstellte, war für mich eine neue Herausforderung. Damit das Gesamtbild auch bei geöffnetem "Fenster" erhalten blieb (siehe Foto 2 oben), musste ich von derselben Monotypie auch noch etwas für die Fensterinnenseiten vom selben Druck "übrig behalten". So fertigte ich für meine Arbeiten, die ich einreichten wollte, zum ersten Mal Monotypien an, die ich von einer ca DIN A3 -Glasscheibe abzog - statt wie bisher von einer im DINA 4.
Eine ‚Klappe‘ in die 21x21 cm große Monotypie zu schneiden, hinter der ich dann mein Foto platzierte, sollte ursprünglich beim Öffnen den Überraschungseffekt der Entdeckungen in der Natur noch einmal betonen. Es war dann aber auch so, dass mit der Fensteröffnung zwei Ebenen entstanden, die eine weitere Aussagekraft hatten. Mir fiel ein und auf, dass ich während der Entdeckung eines Reihers längere Zeit am Wegesrand stehen blieb, mich besonders ruhig verhielt, um den (oder hier die beiden) Reiher nicht zu stören und aufzuschrecken. Während dieser Zeit des Innehaltens empfand ich das, was ich ansehen durfte, als einen (Ein)Blick in eine „andere Welt".
Die ‚Klappe‘ in der Monotypie bekam für mich während des Fertigungsprozesses so dann auch die Bedeutung eines Fensters, das geöffnet eine ‚Sicht in die andere Welt der Natur‘ ermöglicht.
auf sich gegenüberliegenden Seiten des Buches befinden sich
links mein der Beitrag , rechts die Arbeit meiner Tauschpartner*in Hanneke van der Hoeven,
auch eine Monotypie, mit dem Titel "vogelvlucht" (Vogelflug).